Jahresrückblick 2010
Und schwups, da war das Jahr 2010 auch schon wieder durch. Mein Zeitgefühl ist ziemlich lausig. „Böse" Zungen behaupten mein Gefühl im Abschätzen von Entfernungen sei noch viel übler, das müssen wohl sehr kleinliche Leute sein, wenn es anstatt 100 mal 600 mtr. sind, ist das denn wirklich so dramatisch?
Zurück zum Zeitgefühl, im Kreise meiner Trailer dominiert bei mir die „gefühlte" Zeit. Die gemeinsamen Trainingseinheiten bringen uns so intensiv zueinander, dass ich manchmal denke ich kenne die Teams schon viele Jahre, und dabei ist der Hund dann erst 10 Monate. Da kann ja wohl was nicht stimmen, mit meinem Zeitgefühl. Aber egal, 2010 ist jedenfalls Geschichte.
Und wieder war es ein spannendes, witziges und sehr erfülltes Jahr für uns Trailer.
Aber besonders in diesem Jahr hat uns das Schicksal sehr hart getroffen. Wir haben 3 sehr gute Hunde verloren. Hunde, die unsere Partner waren, sie waren unser Glück. Bei der Durchsicht unserer Bilder hat es mich mehrfach kalt erwischt, sie waren so lebendig, so glücklich, so voller Tatendrang.... Manches wird man nie verstehen.
So ist es im Leben, einer muss gehen, ein anderer darf kommen. Unsere Regenbogenhunde haben ihre liebevollen Plätze weiter vererbt und andere Hunde dürfen dort nun glücklich sein.
Manch einer „unserer" Hundeführer wird bei der Bildauswahl dieses Rückblicks zusammen zucken, unsere Regenbogenhunde sind auch dabei, denn sie sind immer noch ein Teil von uns und daran soll sich nichts ändern.
Die „Neuen" sind natürlich auch schon dabei und das wiederum wird Euch sehr freuen. Ihr alle bekommt Ihre Entwicklung hautnah mit, denn Ihr seid daran beteiligt.
Und gleich vorweg gucken wir uns Kylie an. Wisst Ihr noch wie es war, als sie „neu" war? Das wisst Ihr nicht mehr? Na, dann guckt mal, wir brauchten 3 Personen um den Hund starten zu können! Zügig ist sie ja heute noch aber damals war es noch ne ganz andere Nummer
Die Zielperson hat sie anfangs ganz locker unbeachtet stehen lassen, das hat sich glücklicher Weise auch geändert. Das Ding sollten wir aber vielleicht wieder ein bisschen zurück schrauben, ihr „Ätsch, ich hab Dich man doch gefunden" finde ich eigentlich ziemlich frech
So viele von Euch haben bei ihrer Ausbildung mitgewirkt. Vielen, lieben Dank noch mal. Für dieses Jahr würde ich mir wünschen, dass Ihr so weiter macht. Vielleicht allerdings könnten wir uns darauf einigen, dass wenn ich sage „ich würde jetzt gerne mal im Park an einer Ente vorbei arbeiten" ich das auch so meine und nicht immer gleich die volle Packung bekomme. Hermann, Ente nicht Enten!!!!
Ihr bekommt von mir ja auch immer nur eine Spezies ihrer Art serviert. Zum Beispiel einen freilaufenden Hofhund
Vielleicht natürlich um die nächste Ecke dann eine einzelne Miezekatze
Diese eine Miezekatze kann man natürlich auch danach noch woanders platzieren, sollen ja alle Hunde/Führer ihren Spaß daran haben
Manch ein Hundeführer meinte „nun ist die Katze bestimmt endlich entnervt und von dannen gezogen", weit gefehlt, entnervt ja aber von dannen bestimmt nicht
Dann gab es mal ein Pferd
Immer nur Eines zurzeit. Manch ein Hundeführer hat vielleicht eine Pferdephobie und es leider erst direkt am Start geäußert, schade, wenn die Strecke dann schon ausgelegt war. Aber sehr heilsam bei Phobien
In Grammatik war ich leider nie ne Leuchte, oder war es Mengenlehre? Egal, es gab jedenfalls auch manchmal ein Ponys
Ein Ziegen
Ein Kühe
Bevor Thea jetzt wieder protestiert - es waren ein asiatischer Wasserbüffels
Ein Hirsche
Oder ein Verschiedene
Angucken konnten sich die Hunde diese merkwürdigen Gestalten dann auf dem Rückweg
Wenn beide Parteien es dann noch wollten.
Das mit dem Angucken ist ja so eine Sache. Hunde können nicht allzu gut sehen und manchmal führt das zu recht ulkigen Verwechslungen
„Bist Du es, Ingrid?"
(Ingrid ist zwar recht „kurz" aber so kurz nun auch wieder nicht )
„Hab Thea trotz Mütze erkannt!"
(Tjure, Thea hat doch keinen Bart! )
„Der Hausmeister der Schule kommt mir irgendwie bekannt vor..."
(Immerhin hat Eumel eine gewisse Bildung )
Hätte ja alles möglich sein können. Uli im Draculalook hat allerdings eher den Hundeführer als den Hund erschreckt
Und das hier war dann wirklich die Krönung! Dieses „schnittige" Bäumchen wurde mit Rudi Tanja verwechselt!
Ebenfalls ein Hit, Anja (rechts ) wurde mit er/sie/es (links ) verwechselt. Hallo!!!!! Eli! Anja hat blonde Haare, Links konnte nicht richtig sein!
So ein bisschen gehen die Hunde dann doch schon „auf Auge". Dieses Gespann hier, bringt unsere „Neuen" auch regelmäßig zum Stutzen. Kann ich übrigens voll nachvollziehen. Ich weiß auch nicht warum der Typ das Ding nicht endlich mal wirft
Grobe Formen werden ganz sicher wahrgenommen. Notfalls umschleicht man das Ding dann erstmal. Diese VP war natürlich angewiesen, die Decke nach der Zielanzeige ganz behutsam zu lupfen. Die Vorstellung die Decke mit einem „Buuuhhhhh!" hochzureißen, war schon beinahe verlockend. Der Hundeführer wäre wahrscheinlich vor Schreck umgefallen
Einige Hunde stehen auf verändertes Aussehen.
Andere Hunde machen sich bei diesen Veränderungen allerdings vor Respekt beinahe in die Hose. Für „befeuchtete Hosen" reicht manchmal aber auch schon ein „gruseliger" Trailverlauf. Unbeleuchtete Kellertreppen sind da ganz hoch im Kurs. Aber mit trockener oder feuchter Hose, runter wagen sie sich alle
Mit „hellen" Durchgängen haben die wenigsten Hunde Probleme
Da sind es dann eher die Hundeführer, die dicke Backen machen. Jedenfalls wenn sie mir glauben, wenn ich behaupte, das die Tür abgeschlossen ist
Das passiert einem nur mit einem kleinen Hund? Nö, Mittelgroß geht genauso gut
Und ziemlich groß passt ebenfalls
Falls man als Hundeführer da nun nicht hinterher kommt (weil vielleicht tatsächlich abgeschlossen ist) hat man wenigstens noch 10 m Schleppleine, die man dem Hund zur Verfügung stellen kann. Echt toll, dass die Leinen so lang sind. Manchmal weiß man das allerdings nicht wirklich zu schätzen
Zum „Abschleppen" durchaus tauglich (unvertüddelt)
Unsere Hunde können uns natürlich auch abschleppen
Falls die Leine als Hilfsmittel nicht ausreicht, nehmen wir Hermann. Der hilft einem dann rauf...
...und auch wieder runter
So ein Hermann lässt einen nicht hängen
Keine Ahnung wo wir den herhaben (eBay?), solltet Ihr Euch auch besorgen. Elli möchte jedenfalls auch nicht mehr darauf verzichten. Hermann ist nämlich auch ein „Dackel-Shuttle"
Überhaupt hält das Mantrailing einen enorm fit. Man trainiert so nebenbei seine Gelenkigkeit, Sprungkraft, und sein Gleichgewicht
Bist Du bei uns Versteckperson, solltest Du Dir gut überlegen, was Du für unsere Snackpause mitbringst. Die Zuweisung der Verstecke ist sozusagen an das „Schmankerlangebot" angepasst.
Bringt man gar nichts mit:
Gelobt man auf Knien rutschend Besserung:
Sorgt man für lecker Schnittchen oder Frikadunsen, so wie Gisela, wird es einem so angenehm wie möglich gemacht. Für Gisela schleppen wir immer eine komplette Wohnzimmereinrichtung mit.
Eben alles sehr gerecht. Ganz übel ist es aber, wenn jemand was ganz furchtbar Leckeres mitbringt und es dann selber aufisst. Übel, übel...
Wir bemühen uns um jedes einzelne Trailteam. Nur manchmal können auch wir keine Wunder vollbringen - und manchmal ist mir so ein Auftritt ganz schön peinlich
Bestimmte Grundvoraussetzungen müssen eben doch vorhanden sein. Ebenfalls eine Grundvoraussetzung (zumindest für das vordere Ende der Leine) ist die wohlverdiente Belohnung. Da darf es dann schon mal etwas Besonderes sein. So manches Schmankerl klebt allerdings ziemlich stark am Gaumen oder im Bart
Fast so toll kleben nasse Klamotten am Körper der Hundeführer.
(Hermann hatte selber Schuld! Hat mir eine Spur über einen wackligen, halb versunkenen, total morschen Baumstamm, der über einer völlig abgesoffenen Waldsenke hing, legen wollen. Wäre ich im Leben nicht trocken rüber gekommen. Hermann auch nicht
Die Natur hatte ihn wohl inspiriert. Manchmal können die Teams einfach nicht widerstehen und kosten das abwechslungsreiche Angebot in vollen Zügen aus.
Und manchmal fragt man sich, ob man sich das wirklich antun muss.
Funktioniert auch mit Gräben, selbst ohne Wasser.
Dackel rein in den Graben, Dackel wieder rauf auf den Wall. Hundeführer...
Dackel macht gelangweiltes Gesicht, Menschen brauchen eben etwas länger bis sie da wieder raus sind
Nachfrage vom Hundeführer „wirklich rauf?" Dackel „logisch!"
Hundeführer „Mist!"
Dackel natürlich erst wieder runter, nachdem der Hundeführer endlich auch oben ist. Was der Hundeführer jetzt denkt, dürfte klar sein
Hier drohte der Hundeführer dann irgendwas von Umfunktion zum Türritzenzugluftstopper an.
Durch den Graben und auf den Wall hätten übrigens weder Hund noch Hundeführer gemusst.
Aber wir sind ja lernfähig. Manche von uns jedenfalls.
Bei Vera bin ich mir da nicht so sicher . Ein einziges Mal habe ich behauptet der Ast über dem Wasserloch würde ihr Gewicht schon noch aushalten, sie könnte getrost rüber gehen. Sie ging, es krachte - nun ja, dabei sah er doch so stabil aus
Nun sag ich ihr, dass die Äste morsch sind und ihr Gewicht nicht halten und was macht Vera? Geht rüber
Ein Stück jedenfalls, dann erklang das schon wohlbekannte Geräusch. Es ist schon erstaunlich, wie schnell Vera die Baumstämme wechseln kann - macht wohl die Übung.
Ich sollte ihr dann natürlich wieder aus der Patsche helfen, dabei war das doch nicht meine Schuld, wer hat denn immerzu gesagt „lauf da nicht rüber, die krachen weg?!?"
Und außerdem saß ich selber am Boden - Lachkrampf bis die Tränen liefen
Lachen ist eines der markanten Symptome, die die mantrail infizierten Hundeführer aufweisen. Wie erklärt man sich sonst, dass man herzlich lachen kann, nachdem man sich soeben die nagelneuen Schuhe durch versenken in einem Misthaufen ruiniert hat? Immerhin hat Christine ihn noch wieder rausoperieren können
Mit neuen Klamotten geht man aber auch nicht ins Training. Die für alles gewappnete Standartkleidung sieht so aus:
Wenn Ihr als Gastleser diesen Rückblick gesehen habt, dann fragt Ihr Euch sicher, warum wir das alles mitmachen.
Ist es die tiefe Zuneigung zu unseren Hunden?
Das Abendteuer Spurensuche mit Gleichgesinnten zu durchleben, sich den Herausforderungen zu stellen und sie gemeinsam zu bestehen?
Seinen Partner Hund auch einfach mal Hund sein lassen, auch wenn er uns zwischendurch mal vereimert und behauptet er wüsste immer noch nicht wie man zurück in den PKW kommt.
Sich auf der anderen Seite aber wirklich auf ihn verlassen kann und ihm blind vertraut, auch wenn man als „Dame" dann eben mal ins Herrenklo muss?
Weil unsere Hunde uns auch in schwierigen Situationen zeigen, dass sie unsere Teamwork genauso schätzen wie wir?
Weil man so ganz nebenbei Freunde gewinnt, gemeinsam Durchlebtes verbindet?
Weil alle von Beginn an dieselben Voraussetzungen haben?
Weil man die Schönheit unserer Gegend immer wieder aufs Neue bemerkt?
Ich denke es ist von Allem etwas und darum werden wir auch 2011 weder Wetter noch Mühe scheuen und weiter jede Menge Missgeschicke einstecken, dabei jede Menge Erfahrung sammeln um unserem Partner Hund noch ein wenig näher zu kommen.
Unsere Hunde jedenfalls stehen schon in den Startlöchern